Berichten / Trimmiser Heimatbuch

Trimmiser Heimatbuch

  1. Schreiber : Johann Ulrich Meng
  2. Urkunden aus Gemeinde-archief mit der nahm Schrofer
  3. Vom Reislaufen und in fremdem Sold

Schreiber : Johann Ulrich Meng

Im buch kann man vieles lesen über das dorfe Trimmis in der Schweiz und seine Geschichte. Und über wirtschaftliche, kulturelle gestaltung, entwicklung, sage, ueberlieferung und brauchtum.

Kirche von Trimmis Kirche von
Trimmis
Kirche von Trimmis
Schubs auf die foto fur eine vergrößung

Urkunden aus Gemeinde-archief mit der nahm Schrofer

Erste mahl nahm Schrofer im buch:

1538, 9 Dezember, Nr. 26
Spruchbrief des Landammanns der IV Dörfer Johannes Schnider in Zizers und 6 Richtern in Sachen einer Anzahl Differenzen zwischen Says und «Trimons». Says ist vertreten durch : Hans Schrofer, Florin Rupp, Lienhart Gaudenz und Lienhart Schamon (Tschamun). Machtboten von Trimmis sind : Ammann Wilhelm Mugly, Crista Sutter, alt Ammmann Jörg Rupp.

1568, Nr. 36
Vor dem Gericht zu Trimmis, dem Baschon Schamun als Ammann vorsteht erscheinene als Kläger und Machtboten für Says:Hans Flury, Boffel Joß, Hans Schrovo (Schrofer)und beklagen sich über die Nachbarn M'thäus (Mathäus) Sprächer und Doma Rieder von Schachyell.

1620, 15. März, Nr. 44
Urteil des Gerichtes «Zitzers», Vorsitzender Christa Dys, bezüglich der Klage der Gemeinde Trimmis gegen Hans Schroffa, den Bezug von Wasser aus dessen Chett betreffend. Trimmis is vertreten durch landammann Oswald Gaudentz, Ammann Anderras, Platzius Caroll, Bartli Meyer und die Beistände Landammann Andreas Meng von Zizers und Ammann Martin Florin von Igis.

1620, 15. März, Nr. 45
Urteil des gerichtes «Zitzers» unter dem Vorstitz von Christa Dys, in Sache der Klage von Trimmis und Says auf Heimfall von Mühle und Gut des Hans Schroffa in Trimmis wegen Zinsverweigerung. Trimmis ist durch Landammann Oswald Gaudentz, Ammann Anderras, Platz. Caroll, Bartli Meyer, Lentz Däscher und Enderli Hartmann vertreten und verbeiständet durch Landammann Andreas Meng und Ammann Martin Florin von Igis. Hans Schroffa ist verbeiständet durch Fähnrich Johann Flisch von «Kur» und Herkules Salis von Zizers.

1627, 1. September, Nr. 46
Schiedsspruch zwischen Trimmis und Chur betreffend Wuhren an Scalärarüfe. Die Machtboten von Trimmis sind: Ammann Jacob Schrofer und Statthalter Bartli Meyer.

1629, 21. März, Nr. 48
Urteil des Gerichts Ziziers betreffend eine auf Einstellung bzw. Einziehung ausgeteilter Quarten und Güter in Trimmis gerichtete Klage von Says-Vattona. Als vertreter von Says-Vattona als Klägerpartie erscheinen: Wachtmeister Enderlin Hartmann und Hans Gedent samt andern Nachbaren für Trimmis sind vertreten: Ammann Andreas Crol, Ammann Jacob Schrofer und Statthalter Bartly Meyer.

1641, 1. März, Nr. 49
Vergleich zwischen «Drümmes Dorf» und des «Bärgs Seyes» betreffend die gemeinsamen Gemeinderechte, Ertrag aus den Auen, Einkaufstaxen, Verleihung des Bürgerrechtes. Anwesend waren: Ammann Hans Schroffer, Enderli Hartmann, Matien Meyer, Balluser Schwytlr, Oschwald Mayer, Christa Schmid, Baschon Meng, Jöri Schroffer, Hans Joß, Marti Schmidt, Lutzius Hery (Hemmi), Peter Gadient.

1644, 23. April, Nr. 50
Spruchbrief zwischen Freiherrn von Schauenstein und Haldenstein und Gemeinde Trimmis betreffend Rheinwuhren. Machtboten von Trimmis: Ammann Hans Schroffer und Enderly Hartmann ab Says.

1646, den 17. Hornung
Convention entzwüschen den Konfessionen zu Trimmis und Says. Als machtboten werden angeführt: Katholischer seits: Ammann Hs. Schrofer, Statthalter Mathaus Meyer, Christian Schmid, Balaster Schweitli, Melchior Krättli, Gemeindeknecht Jos Michel, Gemeindeknecht Stefan Michel, Peter Michel, Hanns Joos, Hanns Gadient ab Says, Gemeindeknecht Peter Zipert ab Says. Reformierter seits: Seckelmeister Georg Schrofer, Fähndrigch Marti Mathis, Luzi Hemmi, Sebastian Meng ab Says, Thomas Schneller und Hans Rupp ab Says

1689, 22. Horn.,Nr 20a,
Urteilbrief betreffend die gegenseitigen Dorfrechte Trimmis/Says in Ergänzung des Abkommnis von 1641. Die Gemeinde ist vertreten durch: Seckelmeister Georg Patt, Geschw. Christ. Schrofer und Hans Gadient.

1706, 11./22. September, Nr. 51
Urteil eines vom Gotteshausbund eingesetzten Gerichtes betreffend die Wuhrungen an der Grenze zwischen Trimmis und Chur. Als Bevollmächtigte von Trimmis erscheinen Ammann Christian Schmid, Ammann Walther Gadienth, Hauptmann Sebastian Meng, Ammann Hans Jörg Schrofer, Ammann Johannes Gaudenz und als Beistände Graf Johann von Salis, regierender Landammann der 4 Dörfer, Podestat Landammann Ulisses von Salis, Marschlins und Landammann Peter Bataglia von Zizers, Jeremias Suter von «Eygis», Ammann, und Ammann Jakob Wolf. Die Klage wird durch Hauptmann Sebastian Meng geführt.

1723, 1./12. April, Nr. 57
Vergleich zwischen «Trimmis und Untervaz» die Rheinwuhre betreffend. (Wuhrbrief) im neuen Haus unter Trimmis (die heutige Großüfi, die bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch diese Bezeichnung trug). Die Gemeinde Trimmis war vertreten durch: Ammann Joh. Georg Schrofer, Hauptmann und alt Landammann Sebast. Meng, Ammann Antoni Gaudenz, Säckelmeister Christian Gadient und Meister Antoni Mathis als Wuhrmeister. In dieser Urkunde wird auch ein Gut des alt Landammanns Sebast. Meng am alten Vazersträßchen in der Au erwähnt, die sogenannte «Hauptmasau».

1732, 2. Mai, Nr. 58
Markbrief betreffend Abgrenzung des Molinäragutes gegen Trimmis. Trimmis ist vertreten durch: Ammann Sebastian Meng, jgr., Ammann Hans Jörg Schrofer, Gerichtsgeschworener Thoma Grand, Sebastian Hans Gadient. Für Says : Gaspar Rupp zu Valtana (Fallthaun).

1733, 17./28. Juni, Nr. 27
Marcht- und Accord-Brief betreffend Ott Erli. «Anna Dünschery» stellt als rechtmäßige Erbin Begehren an die «Oberkeit», dem genannten lebenslänglich bei ihr zu versorgen für 10 Guldi. Dieser Accord ist geschehen im Beisein von: Ammann Sebastian Meng und Ammann Hans Jörg Schrofer und Schreiber Christ Schrofer und Adam Descher. Das Schreiben ist aufgesetzt von Jöri Gaudentz.

1744, 16. Mai, Nr. 59
Convention zwischen Freiherrschaft Haldenstein, Gemeinde Haldenstein und Trimmis andererseits, die Rheinwuhre betreffend. Das Uebereinkommen ist für Trimmis von Ammann Christian Schrofer und von StatthaIter Ulrich Gadient unterzeichnet.

1749, 12. Mai, Nr. 60
Revision der Wuhr- und Waldmarken zwischen Trimmis und Chur. Maßgebend dabei waren die Grenzzeichen von 1628. Als Vertreter von Trimmis waren erschienen: der regierende Ammann Ulrich Gadient, Ammann Christian Schrofer, Ammann Lutzi Mathis .und Geschworner Säckelmeister Jöry Gaudentzi. Unterschrieben haben Christian Schroffer und Florianes Vedrosius (für Chur).

1761, 6. April, Nr. 61
Abkommen zwischen HaIdenstein und Trimmis betreffend Rheinwuhrung. Trimmis ist vertreten durch: Ammann Lutzi Matheis, Ammann Christ. Schroffer, Geschwor. Christian Gadient und Statthalter Tschamaun.

Note: Ammann = president of a district or a community


Vom Reislaufen und in fremdem Sold

  Oberstlieutnant und Ritter der Kaiserlichen Ehrenlegion Joseph Ulrich Schrofer von Trimmis. Wenn Oberst Meyer die Freude, eigene Nachkommen zu besitzen, nicht genießen konnte, war es ihm doch vergönnt, sich über seinen Neffen Joseph Ulrich, den Sohn seiner Schwester und über dessen menschlichen und soldatischen Eigenschaften und Erfolge zu freuen.
  Der Genannte wurde im Jahre 1770 als Sohn einfacher Bauersleute in Trimmis geboren. Die militärischen Laufbahn und Erfolge seines Oheims in französischen Diensten mögen bestimmend mitgewirkt haben, daß sich der Junge Joseph Ulrich mit 25 Jahren entschloß, Handgeld zu nehmen und in die französische Armee einzutreten. Schrofer erwies sich bald als gewandter, tapferer Soldat und stieg nach kurzer Dienstzeit die Stufenleiter der militärischen Laufbahn empor. Nachdem es Offizieren auch aus bürgerlicher Herkunft ermöglicht wurde, auf Grund der Dienstjahre Stabsoffiziere zu werden, wurde Schrofer zum Oberstlieutnant und Bataillonschef im sechsten Garde-Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher beteiligte er sich als Kommandant an den Napoleonischen Feldzügen und stellte seine Tapferkeit und seine Fähigkeit in der Truppenfuhrung wiederholt unter Beweis, wofür er zum «Ritter der Ehrenlegion» ernannt wurde.
  Seine Tapferkeit wurde Oberstlieutnant Schrofer bei der Belagerung von Lissabon, der Haupstadt Portugals, zum Verhängnis. Bei der Einnahme der Stadt soll er als Erster durch eines der erbrochenen Tore seinen Leuten vorangesprengt sein. Dabei vollendete sich seine Leben. Aus dem Fenster eines nahen Hauses fiel ein Schuß. Die Kugel durchbohrte des Führers Brust, daß er lautlos vom Pferde sank und seine Seele aushauchte.
  Der gefallene Ritter der Ehrenlegion wurde fern der Heimat in fremder Erde beigesetzt. Das Totenbuch des katholischen Pfarramtes enthält zum Tode Oberstleutnant Schrofer die treffende Eintragung: «Vitum morte heroico communtativ».

  Zacharias Schrofer, Soldat in einem holländischen Regiment. Der Genante, 1809 auf Valtana geboren, trat schon sechzehnjährig in das Regiment Oberst Jakob Schmid von Glarus in holländische Dienste. Diese militärischen Einheit lag in der Stadt Bergen in Garnison. Das Regiment wurde am 7. Oktober 1829 aufgelöst. Die meisten Soldaten kehrten heim. Zacharias Schrofer jedoch blieb in Holland und gründete dort eine Familie, deren Nachkommen heute in der vierten Generation unter dem Namen Schröfer in Nymwegen im Handel tätig sind. Sie sind niederländische Staatsbürger geworden und würden gerne das Bürgerrecht von Trimmis aufrecht erhalten, was zufolge der holländischen Gesetzgebung in bezug auf das Bürgerecht nicht zulässig ist.
Aus dem Familienarchiv der Schröfer von Nymwegen stammt nachvolgender Brief aus der Feder von Zacharias Mutter. Er ist wert, daß er als leuchtendes Beispiel der Verbundenheit zwischen Mutter und Sohn auch an dieser Stelle abgedruckt wird.

Trimmis, den 15. Christmonat 1825

Mein lieber Sohn !

  Es hat mich recht im Herzen gefreut, daß Du mir geschrieben hast,und besonders hat es mich gefreut, daß du dich gesund und wohl befindest und gern beim Regiment bist. Auch ich befinde mich mit der Hülfe Gottes wohlauf und gesund, und denke vielmal an Dich.
  Mein lieber Zacharias, um was ich Dich bitte, ist: Führe dich braf und rechtschaffen auf, halte dich ja nicht an schlechte Kameradschaft,damit du nicht in Schand und Spott kommst. Bete täglich zu deinem Gott, vergiß ihn niemals, so wird er auch dich nicht vergessen.
  Du bist jung, darum suche Gelegenheit gut schreiben, Rechnen und Lesen zu lernen, denn dadurch hat schon mancher arme, aber brave Soldat sein Glück gemacht. Say niemals müssig, denn der Müssiggang ist aller Laster Anfang, sondern suche alle Tage etwas Gutes und Nütz-liches zu lernen, es say ein Handwerk, oder sonst etwas, wenn es nur gut ist und dir Nutzen verschafft. Meide die Wirtshäuser und das Spielen,denn es bringt Unglück, sondern spare, damit du im Alter einen Notpfennig hast. Vertraue immer auf Gott, bete tiäglich zu ihm. Er wird dichin keiner Not lassen. Lebe daher recht gesund und wohl, ich empfehle dich dem Schutze des Allerhöchsten und verbleibe Deine getreue Mutter,

Margreth

  NB. Am 5. dieses ist Haldenstein ganz abgebrannt bis aufs Schloß und die Kirche, viel Vieh und eine Frau sind in den Flammen umgekommen. Zugleich wünsche ich Dir ein gesegnetes freudenreiches Neujahr.

  Zacharias Schrofer, der einstige Söldner, hat den goldenen Rat seiner Mutter befolgt. Er hat nach seiner Dienstenlassung offenbar ein Handwerk gelernt, wurde Bürger von Nymwegen, gründete dort eine Familie,deren Nachkommen heute angesehene Männer sind. Der oben abgedruckte Brief einer wackern, gläubigen Mutter bildet noch heute ein sichtbaresBand, das die Urenkel verbindet und welches diese als kostbares Pfandverehren.


copyright © 1999-2006 Ted Schrover - all rights reserved